KOMMUNALER KLIMASCHUTZ

VERBANDSGEMEINDE HACHENBURG

Nachhaltigkeitsbericht Hachenburg

Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune (BNK) im Kontext der Agenda 2030

Liebe Leserinnen und Leser,

es freut mich sehr, Ihnen den ersten Nachhaltigkeitsbericht der Verbandsgemeinde Hachenburg präsentieren zu dürfen. Dieser Bericht gibt einen umfassenden Überblick über unsere bisherigen Erfolge und zukünftigen Vorhaben, um unsere Kommune im Einklang mit ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Prinzipien nachhaltig zu gestalten.

Als Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hachenburg ist es mir ein zentrales Anliegen, unsere Region für kommende Generationen zukunftsfähig aufzustellen. Nachhaltigkeit ist nicht nur eine globale Herausforderung, sondern auch eine Aufgabe, der wir uns mit besonderem Engagement auf lokaler Ebene widmen. Mit der Unterzeichnung der Musterresolution zum Beitritt der Agenda 2030 Kommunen haben wir uns zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verpflichtet. In Hachenburg setzen wir dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, lokalen Unternehmen sowie regionalen und überregionalen Partnerinnen und Partnern, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und langfristige Maßnahmen umzusetzen. Ob es um Energieversorgung, Klimaschutz, nachhaltiges Wirtschaften oder soziale Gerechtigkeit geht – für uns bedeutet Nachhaltigkeit, den Bedürfnissen der heutigen Generation gerecht zu werden, ohne die Chancen zukünftiger Generationen zu gefährden.

Dieser Bericht wurde unterstützt durch die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) 21 NRW und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von ENGAGEMENT GLOBAL. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere den federführenden Stellen Nachhaltigkeitskoordination und Wirtschaftsförderung sowie den Fachbereichsleitungen, die unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung maßgeblich vorangetrieben haben.

Der Bericht soll nicht nur Transparenz schaffen, sondern auch zum Dialog einladen und die Bedeutung unserer gemeinsamen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft betonen. Die Herausforderungen sind groß, doch durch das Engagement und die Kreativität unserer Gemeinschaft blicke ich mit Zuversicht in die Zukunft.

Ihre

Gabriele Greis

Den Bericht runterladen können Sie hier: https://www.hachenburg-vg.de/aktuelles/pressemitteilungen/2025/april/nachhaltigkeitsbericht-der-verbandsgemeinde-hachenburg-2024/

 

Flutlichtumrüstung auf Sportplätzen

Strom sparen durch neue LED-Beleuchtung

Die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz Roßbach wurde mit neuen LED-Lampen ausgestattet.

In einem Zeitraum von 20 Jahren werden in Folge der Umrüstung der Flutlichtanlagen nun 61 Tonnen CO2 eingespart. Gefördert wurde das Vorhaben unter dem Kennzeichen 67K21291 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, administrativ vertreten durch die ZUG (Zukunft Umwelt Gesellschaft). Der geförderte Projektzeitraum war von April 2024 bis März 2025. Weitere Informationen unter: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie

Neben Roßbach konnten sich bereits in der jüngeren Vergangenheit die Ortsgemeinden Streithausen, Gehlert, Kroppach, Mündersbach und die Stadt Hachenburg über moderne und energiesparende Flutlichtanlagen freuen.

PV-Anlage auf dem DGH Steinebach

Nachhaltigkeitskoordinator Dr. Timo Karl und Ortsbürgermeister Jürgen Hebel tauschen sich zu Projekten der Erneuerbaren Energien aus

Die Motivation zur Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dorfgemeinschaftshaus Steinebach an der Wied war vielfältig begründet: „Den Beitrag zum Klimaschutz, bei dem Kommunen in der Vorreiterrolle sind, Strom zu sparen, sich etwas unabhängiger zu machen und die Wertsteigerung des Gebäudes“, zählt Ortsbürgermeister Jürgen Hebel als eigene Gründe, aber auch als die des Gemeinderats auf. Nach der Installation der PV-Anlage durch die Firma Firma Jung & Krämer GmbH aus Hattert wurden Ende des letzten Jahres die finalen Installationsarbeiten von der Firma Mies Elektrotechnik aus Hachenburg vorgenommen. Entlang des Vergabeprozesses unterstützte die Verbandsgemeinde Hachenburg die Ortsgemeinde Steinebach an der Wied. Bereits jetzt konnten 600 kWh Strom produziert werden, obwohl es sich um Wintermonate handelte. Davon wurden 261 kWh in den ersten Monaten selbst genutzt. Tendenz steigend – denn die leistungsstarken Sonnenmonate kommen jetzt. Der Autarkiegrad liegt dabei bei 100 Prozent, da die Gemeinde sich nicht nur für eine PV-Anlage mit 20 kWp entschieden hat, sondern auch für die Installation eines Batteriespeichers mit 10 kWp. Auch bei abendlichen Feiern, Gremiensitzungen oder bei Nutzung der Räumlichkeiten durch Vereine, kommt daher nun klimafreundlicher selbst produzierter erneuerbarer Strom zum Einsatz.

Geht es nach Ortsbürgermeister Jürgen Hebel, so sollen weitere Schritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien auf dieses Projekt folgen. Im Gespräch mit dem Nachhaltigkeitskoordinator der Verbandsgemeinde Hachenburg, Dr. Timo Karl, nannte er die Ausweisung von Windenergieflächen, die Prüfung von Freiflächen-PV-Projekten und die Installation von Ladesäulen als zu prüfende Vorhaben. Die Ortsgemeinde Steinebach an der Wied und die Verbandsgemeinde Hachenburg werden bei der Gestaltung der regionalen Energiewende weiter eng zusammenarbeiten. Genau in diesem Geiste tagte am 04.02.2025 der Verbandsgemeinderat Hachenburg im Dorfgemeinschaftshaus Steinebach an der Wied und traf einen Grundsatzbeschluss zur Gründung einer Kommunalen Energiegesellschaft. Ein entsprechender Satzungsentwurf zur Gründung einer Anstalt öffentlichen Rechts, durch welche die Zusammenarbeit zwischen den Ortsgemeinden und der Verbandsgemeinde Hachenburg beim Ausbau der erneuerbaren Energien weiter gestärkt wird, befindet sich nun in der Vorbereitung und wird den Gemeinden bald vorgelegt.

VG Hachenburg bekommt neues Klimaschutzkonzept

Klima-Bestandaufnahme und Aktualisierung der Szenarien

2016 war die Verbandsgemeinde Hachenburg eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz, welche ein Klimaschutzkonzept aufzuweisen hatte. Ende 2024 erhielt die Kommune nun die Förderzusage für das sogenannte „Vorreiterkonzept“, eine Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes, orientiert am aktuellen wissenschaftlichen und technologischen Kenntnisstand. Diese Fortschreibung wird vom Bund anteilig zu 50% gefördert. Für die Verbandsgemeinde Hachenburg ist eine Summe bis zu 51.880,00 Euro vorgesehen. Fördermittelgeber ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, welche im Auftrag mehrerer Bundesministerien eine Vielzahl von Förderprogrammen und strategischen Projekten in den Kommunen bundesweit betreut.

Zurückzuführen ist die Fortschreibung auf einen Antrag der SPD-Fraktion, der im Verbandsgemeinderat am 14.02.2023 angenommen wurde. Das bisherige Klimaschutzkonzept reflektiert Klimaschutzziele bis zum Jahr 2030. Das neue Klimaschutzkonzept hingegen wird Szenarien hin zur klimaneutralen Kommune bis spätestens 2040 enthalten. Dies entspricht zugleich auch dem Landesklimaschutzgesetz, welches ebenfalls eine Treibhausgasneutralität bis 2040 für das Bundesland vorsieht. Da Klimaschutz nur gemeinsam gelingen kann, wird die Fortschreibung des Konzepts auch genutzt, um eine breite gesellschaftliche Einbindung durch Workshops und Veranstaltungen bei der Formulierung von Zielsetzungen vorzunehmen. Eine weitere Zielsetzung ist die Erstellung eines Controlling-Konzepts, welches zum einen das für die Liegenschaften der Verbandsgemeinde bereits im Aufbau befindliche Gebäude- und Energiemanagementsystem mit den notwendigen Emissionsminderungen verzahnt, zum anderen aber auch Anhaltspunkte liefert, wie es generell um die Klimaschutzziele in einzelnen Sektoren wie Gebäude und Verkehr steht.

Entsprechend groß war das Interesse der Planungsbüros mit der Verbandsgemeinde Hachenburg bei der Konzepterstellung zusammenzuarbeiten. Der Zuschlag ging schließlich an die im Westerwald heimische Ingenieurgesellschaft nwe aus Rennerod, welche mit 69.794,00 Euro das wirtschaftlich günstigste Angebot abgegeben hatte und welche ihre umfangreichen Erfahrungen im Bereich der Energiewende in Theorie und Praxis in die Konzepterstellung einbringen wird. Die Zielsetzung ist es nun, das neue Klimaschutzkonzept bis Ende des Jahres vorlegen zu können.   

BMWi Förderung

Klimaschutztag

Erster Klimaschutztag erfolgreich absolviert

Verbandsgemeinde Hachenburg erhält Kommunale Klimaschutzmittel

Sehr verhalten zeigte sich das Wetter am frühen Morgen des 22.06.2024. Trotzdem waren schon zum Auftakt des Klimaschutztags knapp hundert Menschen auf dem Platz des Forstamts Hachenburg und erlebten, wie Bürgermeisterin Gabriele Greis den Klimaschutztag feierlich eröffnete. Doch damit nicht genug. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt und Energie und Mobilität, vertreten durch den Staatssekretär Michael Hauer, nutzte den „feierlichen Anlass“, um der Verbandsgemeinde Hachenburg den sogenannten KIPKI-Bescheid zu überreichen. Bei KIPKI handelt es sich um ein Kommunales Investitionsprogramm für Klimaschutz und Innovation. Die Verbandsgemeinde Hachenburg wird die etwas mehr als 711.000 Euro, welche über KIPKI zur Verfügung gestellt werden, unter anderem nutzen, um ein Förderprogramm für ihre Bürgerinnen und Bürger für erneuerbare Heiztechnologie und Balkonkraftwerke aufzulegen (zu diesem Programm folgen an dieser Stelle bald detaillierte Informationen). Landtagspräsident Hendrik Hering, der zuvor die Bedeutung der Gestaltungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern entlang der Energiewende betont hatte, freute sich mit der Verbandsgemeinde Hachenburg über diese Förderung. Darüber hinaus werden die Mittel für zahlreiche Projekte in den Ortsgemeinden, aber auch zur Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Verwaltungsgebäude und für verbesserten Hitzeschutz in den Grundschulen genutzt. Die ebenfalls durchzuführende Beleuchtungskopfumrüstung in der Straßenbeleuchtung verspricht auch nach der bereits durchgeführten Umrüstung auf LED-Beleuchtung eine nochmalige Energieeinsparung von etwa 50% pro Straßenleuchte.

Anschließend konnte das Programm offiziell starten. Entlang der Vorträge entspannen sich lebhafte Diskussionen über die Ausgestaltung der Energiewende. Konsens dabei war stets, dass es kein Schwarz und Weiß geben kann und dass es nicht um entweder oder geht, sondern dass Lösungen entlang der Transformation immer wieder neu ausgehandelt und mit möglichst großer Beteiligung von Kommunen und Bürgern vor Ort entworfen werden müssen. Christoph Zeis von der EDG (Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-nahe mbH) wies dies für die Wärmewende nach, Monika Runkel (Leiterin des Forstamts Hachenburg) für die Waldwirtschaft. Am Nachmittag verdeutlichten Markus Mann (MANN Naturenergie) und Siegmar Seidel (Ruanda-Zentrum der Universität Koblenz) in leidenschaftlichen und fachlich versierten Vorträgen die Notwendigkeit von unmittelbarem lokalem Handeln, im Westerwald und in Ruanda gleichermaßen wie auf der ganzen Welt.

Draußen kam im Laufe des Tages sogar die Sonne raus. Gut für die Klimaschutzmesse und die etwa 15 Fachaussteller, welche mit den Bürgerinnen und Bürgern zu ihrer Arbeit und der ganzen Vielfalt von lokalen Nachhaltigkeitsthemen ins Gespräch kamen. Informationen gab es im gleichen Maße zu Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, nachhaltiger Erlebnispädagogik auf Bauernhöfen, Tierschutz und artgerechter Haltung, sowie zu Garten- und Landschaftsbau und vielem mehr. Es wurde deutlich, dass der Hachenburger Westerwald viele Organisationen mit hoher Expertise im Umwelt- und Klimaschutz aufzuweisen hat. Viele von ihnen sind prämiert und über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bekannt. Der rege Ideenaustausch brachte viele neue Projektideen im privaten, kommunalen und privatwirtschaftlichen Umfeld mit sich, sodass von einer erfolgreichen Auftaktveranstaltung gesprochen werden kann. Es laufen bereits Überlegungen, wie das Veranstaltungsformat fortgeführt werden kann und zu einer festen Institution im Kalender für die Bürgerinnen und Bürger gemacht werden kann.  

 

Flutlichtumrüstung auf Sportplätzen

Strom sparen durch neue LED-Beleuchtung

auf den Sportplätzen der Verbandsgemeinde

Die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz Streithausen wurde mit neuen LED-Lampen ausgestattet. Nachdem im vergangenen Jahr der neue Kunstrasenplatz feierlich eingeweiht wurde, stellte die Flutlichtumrüstung den letzten Baustein der Modernisierung der Sportanlage dar.

In einem Zeitraum von 20 Jahren werden in Folge der Umrüstung der Flutlichtanlagen nun 72 Tonnen CO2 eingespart. Gefördert wurde das Vorhaben unter dem Kennzeichen 67K21290 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, administrativ vertreten durch die ZUG (Zukunft Umwelt Gesellschaft). Der geförderte Projektzeitraum war von Oktober 2023 bis September 2024. Weitere Informationen unter: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie

Neben Streithausen konnten sich bereits in der jüngeren Vergangenheit die Ortsgemeinden Gehlert, Kroppach, Mündersbach und die Stadt Hachenburg über moderne und energiesparende Flutlichtanlagen freuen.   

Klimaschutz und Wirtschaftsförderung

Klimaschutz und Wirtschaft werden in der Verbandsgemeinde Hachenburg zusammengedacht

Seit 01.11.2023 verstärkt daher die Wirtschaftsförderin Annika von Kiedrowski das Team und arbeitet bei vielen Themen mit dem Nachhaltigkeitskoordinator Dr. Timo Karl zusammen.

Beispiele für gemeinsame Projekte sind die Verankerung der Entwicklungsziele in der Verbandsgemeinde Hachenburg, Projekte der Ressourcenschonung sowie die Steigerung der lokalen Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien. Die Themenkomplexe werden als Querschnittsaufgaben verstanden, sodass der Schwerpunkt auf der Vernetzung aller relevanten Akteure liegt.

klimafreundliche Nahwärmenetze

Bedeutung von klimafreundlichen Nahwärmenetzen steigt.

Das Wärmeplanungsgesetz macht es deutlich: Die Bedeutung von klimafreundlichen Nahwärmenetzen steigt. Bis 2028 haben kleine Kommunen in Rheinland-Pfalz Zeit, auszuarbeiten, wo sinnvoll Nahwärmenetze installiert werden können. 2011 war die Verbandsgemeinde Hachenburg noch Pionier, als man nach nur einem Jahr Bauzeit das Nahwärmenetz in Hachenburg realisierte. Herzstück des Konzeptes ist ein mit Holzhackschnitzeln betriebener Kessel mit einer Nennleistung von 1.100 kW, der in Zeiten hohen Wärmebedarfs von zwei Ölkesseln unterstützt wird.

14 Objekte sind an das Nahwärmenetz angeschlossen, darunter Großabnehmer wie das Krankenhaus Hachenburg, die Hochschule der deutschen Bundesbank mit Sitz im Schloss Hachenburg und das Löwenbad. Die Nachfrage steigt jedoch weiter, sodass die Verbandsgemeinde Hachenburg nach Wegen sucht, wie das Nahwärmenetz ökologisch und ökonomisch sinnvoll erweitert werden kann.

Das war jedoch nicht der einzige Grund, warum in der vergangenen Woche eine Delegation aus der Gemeinde Kundert die Heizzentrale des Nahwärmenetzes in der Nähe des Burbach-Stadions besichtigte. Denn auch Dorf-Nahwärme gewinnt stetig an Bedeutung.

Der erste Beigeordnete Marco Dörner und Nachhaltigkeitskoordinator Dr. Timo Karl empfingen die Gruppe um Ortsbürgermeister Burkhard Schneider gerne. Marco Dörner erläuterte die technischen Einrichtungen sowie das intuitive Monitoring von Wärmeerzeugnis und Wärmeverbrauch in der Heizzentrale des Nahwärmenetzes.

Die Gemeinde Kundert berät ihrerseits bereits seit einigen Monaten über die Machbarkeit eines Nahwärmenetzes. Eine erste Übersichtsstudie, die von Milan Breitenstein an der TH Köln eingereicht und in Absprache mit Björn Krannich (vormals enerix, jetzt FoxSol) durchgeführt wurde, ergab ökonomisch machbare Szenarien. Eine offizielle Machbarkeitsstudie soll angeschlossen werden, sobald ein Förderantrag hierfür im Programm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)“ wieder möglich wird.

Neu für die Verbandsgemeinde

THEMATISCHER ANSPRECHPARTNER FÜR ALLE AKTEURE

"Wie kann die Region von der Energiewende profitieren und wie können die Interessen von Bürgern,
Unternehmen und Gemeinden entlang dieses Prozesses zusammengeführt werden?"

Das sind nur zwei der vielen Fragen, mit denen sich Timo Karl künftig beschäftigt. Er ist seit dem 01.11.2022 der neue Nachhaltigkeitskoordinator der Verbandsgemeinde Hachenburg. Der regionale Klimaschutz stellt schon seit vielen Jahren einen Schwerpunkt in der Verwaltung der Verbandsgemeinde dar.

Mit der Beschäftigung eines Klimaschutzmanagers leistete man vor einigen Jahren eine Art Pionierarbeit. Nun folgt der logische nächste Schritt, die dauerhafte Einstellung eines Nachhaltigkeitskoordinators.

Zur Person

Timo Karl ist Politikwissenschaftler. Zuletzt war er bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und der World Wind Energy Association tätig. An der Universität Bonn hat er seine Dissertation zu den internationalen Klimaverhandlungen eingereicht.

Auf den verschiedenen Stellen beschäftigte er sich mit der Umsetzung der Energiewende und der aus seiner Sicht notwendigen und gewinnbringenden Beteiligung der Bürger und Kommunen an dieser. Dieses Leitmotiv möchte er nun in seine Tätigkeit in Hachenburg einfließen lassen.

Chancen durch Klimaschutz

„Ich möchte thematischer Ansprechpartner für alle Akteure sein und den Informationsaustausch erhöhen. Auf dieser Basis wird es für die Verbandsgemeinde möglich, den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nutzen von Klimaschutz in den Vordergrund zu rücken.“

Unsere Grundschulen rüsten um

Strom sparen durch neue LED-Beleuchtung

in den Grundschulen der Verbandsgemeinde

Die Grundschulen in der Verbandsgemeinde Hachenburg können sich von nun an über eine neue, innovative und klimafreundliche Beleuchtung freuen. Die Schulferien wurden zur Anbringung von hochmodernen LED-Lampen genutzt, durch welche die Energieeffizienz in den Schulen deutlich erhöht wird. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz allgemein wird so auch ein konkreter Beitrag zum Energiesparen geleistet. Durch die in diesem Zusammenhang neu installierten Bewegungsmelder geht das Licht bei Betreten eines Raumes automatisch an und schaltet sich ebenso wieder aus, sobald über einen gewissen Zeitraum keine Bewegung festzustellen ist.

Die Maßnahme wurde vom 01.12.2021 bis zum 30.11.2022 gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. (Förderkennzeichen: 67K16547)

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme

Sanierung von Fenstern und Flachdach

Das Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Hachenburg wurde im Rahmen der "Ausgewählten Klimaschutzmaßnahme" durch Fördermittel des Bundesumweltministeriums saniert.

Die Baumaßnahme wurde im Betrieb durchgeführt und umfasste den Austausch der Fensteranlagen und die Sanierung des Flachdachs. Die alten Holzfenster, teilweise noch aus den 70er Jahren wurden in diesem Zuge von der Firma Müller aus Mündersbach gegen moderne Aluminiumelemente mit Dreifachverglasung getauscht. Anschließend erfolgte der Einbau von Sonnenschutzsystemen,  eine Dämmung nach neusten Standards und eine extensive Begrünung, die von der Firma Otto aus Höchstenbach ausgeführt werden.

Besonders erfreulich war, dass bei den Vergabeverfahren heimische Firmen den Zuschlag für die Ausführung der Arbeiten erhielten. Aufgrund der langjährigen Bemühungen für den Klimaschutz konnte die Verbandsgemeinde Hachenburg durch die Einstellung des Klimaschutzmanagers nun diese hohen Fördermöglichkeiten nutzen. Die Vorgabe der Zuschussgeber, ein CO2-Einsparpotential von mindestens 70% zu erreichen, wurde beim Austausch der alten Fenster sowie der Neugestaltung der Flachdachflächen erreicht.

Klimaschutz & Energieversorgung

Kernelemente der örtlichen Daseinsvorsorge

Die von den Verbandsgemeindewerken Hachenburg seit mehr als 10 Jahren professionell verfolgten Arbeitsschritte zum Schutz des Klimas und zum stetigen Ausbau der eigenen Energieerzeugung, sowie deren anschließender dezentraler Verwendung, sprechen eine eindeutige Sprache: Klimaschutz und Energieversorgung sind zwei wesentliche Kernelemente, denen sich eine moderne Kommune mit Leidenschaft und Augenmaß stellen muss. Denn nur so lassen sich die ökologischen mit den ökonomischen Aspekten optimal und vor allem im Sinne des Gemeinwohls miteinander in Einklang bringen.

Man könnte sich in Hachenburg gut vorstellen, die vor einigen Jahren reformierten Vorschriften des Gemeindewirtschaftsrechts abermals in diese Richtung anzupassen, um den kommunalen Bestrebungen und Ideen im Land den Weg bereiten zu können. Eine verpflichtende kommunale Wärmeleitplanung, um ein Beispiel zu nennen, würde die Arbeit des hiesigen Energie- und Wasserwerkes spürbar erleichtern und eine sorgenfreie Rundumversorgung der Bevölkerung zulassen.

auf dem richtigen Weg

Mit Konzept & Management

Einen wichtigen Handlungsleitfaden für die Arbeit der Verbandsgemeinde Hachenburg liefert das Ende 2016 vom Verbandsgemeinderat einstimmig verabschiedete Klimaschutzkonzept, das vor allem in der integrierten Wärmenutzung einen wesentlichen Baustein der Energiewende hier vor Ort identifiziert. Maßnahmen der Kraft-Wärme-Kopplung gepaart mit dem Betrieb von Nahwärmenetzen zur Versorgung großer und kleiner Anschlussnehmer im Wege des Energie-Contracting bieten eine solide Grundlage für weitere Ideen, die das mehr als 400 Seiten starke Klimaschutzkonzept bereithält.

Übergreifend gilt es, im Vergleich der Jahre 2014 und 2030 eine Reduzierung der schädlichen CO2-Emissionen von 40 % zu erreichen. Allein die sechs Blockheizkraftwerke ergänzt um eine Brennstoffzelle sind deutliche Zeichen für das Funktionieren der Sektorenkopplung. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der politischen Ambitionen zum Ausbau der Wasserstofferzeugung und -versorgung werden solche Vernetzungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

 

Ausgezeichnete Energieprojekte

Wir sind eine offizielle Energieeffizienz-Kommune

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des landesweiten Projektes 100 Energieeffizienz-Kommunen Rheinland-Pfalz wurden Kommunen für Klimaschutzaktivitäten ausgezeichnet. Mit dabei waren die Verbandsgemeinden Hachenburg, Hamm (Sieg), Höhr-Grenzhausen, Kirchen (Sieg), Puderbach, Ransbach-Baumbach, Selters (Westerwald) und Wallmerod.

Für die Verbandsgemeinde Hachenburg durfte Henrik Lütkemeier (Bild o., 2. v.r.) die Auszeichnung in Empfang nehmen – überreicht von Umweltministerin Ulrike Höfken.

Teilnahme mit Bravour

Ausgezeichnet wurde die Teilnahme an zwei Projekten der Verbandsgemeinde Hachenburg in enger Zusammenarbeit mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Dabei war unter anderem die Beteiligung der Verbandsgemeinde Hachenburg im regionalen Netzwerk für Kommunales Energiecontrolling und -Management ausschlaggebend.

Die Auszeichnung wurde daneben für die Teilnahme am bundesweiten dena Pilotprojekt zum Energiesparcontracting verliehen, bei dem sich Kommunen und Behörden bewerben konnten, um ihre Liegenschaften auf Eignung für eine Contractingsanierung zu überprüfen und ggf. diese begleitet umzusetzen.

Bild

ENERGIEEFFIZIENZ-KOMMUNEN

Mit dem 2017 von der Energieagentur Rheinland-Pfalz initiierten Projekt, sollte das Bewusstsein im Umgang mit Energie und Umwelt geschärft werden. In den Projektmonaten war die Energieagentur gegenüber den teilnehmenden Kommunen weit mehr als das durchführende Organ.

LANDESENERGIEAGENTUR UNTERSTÜTZT

Städte, Landkreise und Gemeinden wurden unterstützt bei grundlegenden Potentialanalysen, operativ begleitet bei der Schaffung von Prozessen und Strukturen oder zu Finanzierungsmodellen beraten. Gemeinsam anvisiertes Maßnahmenziel war die nachweisliche Steigerung der Energieeffizienz von landesweit 100 Kommunen.

KLIMASCHUTZ ALS GEMEINSCHAFTSAUFGABE

Die Klimaschutzmaßnahme der Verbandsgemeinde Hachenburg wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Mit dieser initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.

Unterstützt von der nationalen Klimaschutzinitiative

Durch die Nationale Klimaschutzinitiative unterstützt die Bundesregierung bei der Verwirklichung innovativer Ideen für Umwelt- und Klimaschutz. Mit der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen, trägt die NKI zur Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

OFFENE FRAGEN? INTERESSE GEWECKT?

Fragen rund um das Thema Klimawandel und Energiewende? Auf der Suche nach Informationen zu Fördergeldern für eine neue Heizung, Solarstromspeicher oder Gebäudedämmung? Hier gibt's Tipps und Antworten direkt vom Klimaschutzmanager.

Icon

KlimaPur

der direkte Draht