KOMMUNALER KLIMASCHUTZ

VERBANDSGEMEINDE HACHENBURG

Klimaschutz und Wirtschaftsförderung

Klimaschutz und Wirtschaft werden in der Verbandsgemeinde Hachenburg zusammengedacht

Seit 01.11.2023 verstärkt daher die Wirtschaftsförderin Annika von Kiedrowski das Team und arbeitet bei vielen Themen mit dem Nachhaltigkeitskoordinator Dr. Timo Karl zusammen.

Beispiele für gemeinsame Projekte sind die Verankerung der Entwicklungsziele in der Verbandsgemeinde Hachenburg, Projekte der Ressourcenschonung sowie die Steigerung der lokalen Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien. Die Themenkomplexe werden als Querschnittsaufgaben verstanden, sodass der Schwerpunkt auf der Vernetzung aller relevanten Akteure liegt.

klimafreundliche Nahwärmenetze

Bedeutung von klimafreundlichen Nahwärmenetzen steigt.

Das Wärmeplanungsgesetz macht es deutlich: Die Bedeutung von klimafreundlichen Nahwärmenetzen steigt. Bis 2028 haben kleine Kommunen in Rheinland-Pfalz Zeit, auszuarbeiten, wo sinnvoll Nahwärmenetze installiert werden können. 2011 war die Verbandsgemeinde Hachenburg noch Pionier, als man nach nur einem Jahr Bauzeit das Nahwärmenetz in Hachenburg realisierte. Herzstück des Konzeptes ist ein mit Holzhackschnitzeln betriebener Kessel mit einer Nennleistung von 1.100 kW, der in Zeiten hohen Wärmebedarfs von zwei Ölkesseln unterstützt wird.

14 Objekte sind an das Nahwärmenetz angeschlossen, darunter Großabnehmer wie das Krankenhaus Hachenburg, die Hochschule der deutschen Bundesbank mit Sitz im Schloss Hachenburg und das Löwenbad. Die Nachfrage steigt jedoch weiter, sodass die Verbandsgemeinde Hachenburg nach Wegen sucht, wie das Nahwärmenetz ökologisch und ökonomisch sinnvoll erweitert werden kann.

Das war jedoch nicht der einzige Grund, warum in der vergangenen Woche eine Delegation aus der Gemeinde Kundert die Heizzentrale des Nahwärmenetzes in der Nähe des Burbach-Stadions besichtigte. Denn auch Dorf-Nahwärme gewinnt stetig an Bedeutung.

Der erste Beigeordnete Marco Dörner und Nachhaltigkeitskoordinator Dr. Timo Karl empfingen die Gruppe um Ortsbürgermeister Burkhard Schneider gerne. Marco Dörner erläuterte die technischen Einrichtungen sowie das intuitive Monitoring von Wärmeerzeugnis und Wärmeverbrauch in der Heizzentrale des Nahwärmenetzes.

Die Gemeinde Kundert berät ihrerseits bereits seit einigen Monaten über die Machbarkeit eines Nahwärmenetzes. Eine erste Übersichtsstudie, die von Milan Breitenstein an der TH Köln eingereicht und in Absprache mit Björn Krannich (vormals enerix, jetzt FoxSol) durchgeführt wurde, ergab ökonomisch machbare Szenarien. Eine offizielle Machbarkeitsstudie soll angeschlossen werden, sobald ein Förderantrag hierfür im Programm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)“ wieder möglich wird.

Neu für die Verbandsgemeinde

THEMATISCHER ANSPRECHPARTNER FÜR ALLE AKTEURE

"Wie kann die Region von der Energiewende profitieren und wie können die Interessen von Bürgern,
Unternehmen und Gemeinden entlang dieses Prozesses zusammengeführt werden?"

Das sind nur zwei der vielen Fragen, mit denen sich Timo Karl künftig beschäftigt. Er ist seit dem 01.11.2022 der neue Nachhaltigkeitskoordinator der Verbandsgemeinde Hachenburg. Der regionale Klimaschutz stellt schon seit vielen Jahren einen Schwerpunkt in der Verwaltung der Verbandsgemeinde dar.

Mit der Beschäftigung eines Klimaschutzmanagers leistete man vor einigen Jahren eine Art Pionierarbeit. Nun folgt der logische nächste Schritt, die dauerhafte Einstellung eines Nachhaltigkeitskoordinators.

Zur Person

Timo Karl ist Politikwissenschaftler. Zuletzt war er bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und der World Wind Energy Association tätig. An der Universität Bonn hat er seine Dissertation zu den internationalen Klimaverhandlungen eingereicht.

Auf den verschiedenen Stellen beschäftigte er sich mit der Umsetzung der Energiewende und der aus seiner Sicht notwendigen und gewinnbringenden Beteiligung der Bürger und Kommunen an dieser. Dieses Leitmotiv möchte er nun in seine Tätigkeit in Hachenburg einfließen lassen.

Chancen durch Klimaschutz

„Ich möchte thematischer Ansprechpartner für alle Akteure sein und den Informationsaustausch erhöhen. Auf dieser Basis wird es für die Verbandsgemeinde möglich, den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nutzen von Klimaschutz in den Vordergrund zu rücken.“

Flutlichtumrüstung auf Sportplätzen

Strom sparen durch neue LED-Beleuchtung

auf den Sportplätzen der Verbandsgemeinde

Die bestehenden Flutlichtanlagen im Burbach-Stadion in Hachenburg und auf der Sportanlage in der Ortsgemeinde Nister wurden mit neuen LED-Lampen ausgestattet. Somit können sich nun einige Sportler und Sportlerinnen über eine per App individuell steuerbare Beleuchtung freuen.

In Hachenburg geht im Zeitraum von 20 Jahren mit der Umrüstung eine Co2-Reduktion in Höhe von ca. 117 Tonnen und den damit verbundenen Kosteneinsparungen einher. Die Ortsgemeinde Nister kann im selben Zeitraum durch ihre Umrüstung eine Minderung des CO2-Ausstoßes von ca. 74 Tonnen verzeichnen.

Darüber hinaus konnten sich bereits in der jüngeren Vergangenheit die Ortsgemeinden Gehlert, Kroppach, Mündersbach und die Stadt Hachenburg über moderne und energiesparende Flutlichtanlagen freuen.   

Unsere Grundschulen rüsten um

Strom sparen durch neue LED-Beleuchtung

in den Grundschulen der Verbandsgemeinde

Die Grundschulen in der Verbandsgemeinde Hachenburg können sich von nun an über eine neue, innovative und klimafreundliche Beleuchtung freuen. Die Schulferien wurden zur Anbringung von hochmodernen LED-Lampen genutzt, durch welche die Energieeffizienz in den Schulen deutlich erhöht wird. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz allgemein wird so auch ein konkreter Beitrag zum Energiesparen geleistet. Durch die in diesem Zusammenhang neu installierten Bewegungsmelder geht das Licht bei Betreten eines Raumes automatisch an und schaltet sich ebenso wieder aus, sobald über einen gewissen Zeitraum keine Bewegung festzustellen ist.

Die Maßnahme wurde vom 01.12.2021 bis zum 30.11.2022 gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. (Förderkennzeichen: 67K16547)

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme

Sanierung von Fenstern und Flachdach

Das Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Hachenburg wurde im Rahmen der "Ausgewählten Klimaschutzmaßnahme" durch Fördermittel des Bundesumweltministeriums saniert.

Die Baumaßnahme wurde im Betrieb durchgeführt und umfasste den Austausch der Fensteranlagen und die Sanierung des Flachdachs. Die alten Holzfenster, teilweise noch aus den 70er Jahren wurden in diesem Zuge von der Firma Müller aus Mündersbach gegen moderne Aluminiumelemente mit Dreifachverglasung getauscht. Anschließend erfolgte der Einbau von Sonnenschutzsystemen,  eine Dämmung nach neusten Standards und eine extensive Begrünung, die von der Firma Otto aus Höchstenbach ausgeführt werden.

Besonders erfreulich war, dass bei den Vergabeverfahren heimische Firmen den Zuschlag für die Ausführung der Arbeiten erhielten. Aufgrund der langjährigen Bemühungen für den Klimaschutz konnte die Verbandsgemeinde Hachenburg durch die Einstellung des Klimaschutzmanagers nun diese hohen Fördermöglichkeiten nutzen. Die Vorgabe der Zuschussgeber, ein CO2-Einsparpotential von mindestens 70% zu erreichen, wurde beim Austausch der alten Fenster sowie der Neugestaltung der Flachdachflächen erreicht.

Klimaschutz & Energieversorgung

Kernelemente der örtlichen Daseinsvorsorge

Die von den Verbandsgemeindewerken Hachenburg seit mehr als 10 Jahren professionell verfolgten Arbeitsschritte zum Schutz des Klimas und zum stetigen Ausbau der eigenen Energieerzeugung, sowie deren anschließender dezentraler Verwendung, sprechen eine eindeutige Sprache: Klimaschutz und Energieversorgung sind zwei wesentliche Kernelemente, denen sich eine moderne Kommune mit Leidenschaft und Augenmaß stellen muss. Denn nur so lassen sich die ökologischen mit den ökonomischen Aspekten optimal und vor allem im Sinne des Gemeinwohls miteinander in Einklang bringen.

Man könnte sich in Hachenburg gut vorstellen, die vor einigen Jahren reformierten Vorschriften des Gemeindewirtschaftsrechts abermals in diese Richtung anzupassen, um den kommunalen Bestrebungen und Ideen im Land den Weg bereiten zu können. Eine verpflichtende kommunale Wärmeleitplanung, um ein Beispiel zu nennen, würde die Arbeit des hiesigen Energie- und Wasserwerkes spürbar erleichtern und eine sorgenfreie Rundumversorgung der Bevölkerung zulassen.

auf dem richtigen Weg

Mit Konzept & Management

Einen wichtigen Handlungsleitfaden für die Arbeit der Verbandsgemeinde Hachenburg liefert das Ende 2016 vom Verbandsgemeinderat einstimmig verabschiedete Klimaschutzkonzept, das vor allem in der integrierten Wärmenutzung einen wesentlichen Baustein der Energiewende hier vor Ort identifiziert. Maßnahmen der Kraft-Wärme-Kopplung gepaart mit dem Betrieb von Nahwärmenetzen zur Versorgung großer und kleiner Anschlussnehmer im Wege des Energie-Contracting bieten eine solide Grundlage für weitere Ideen, die das mehr als 400 Seiten starke Klimaschutzkonzept bereithält.

Übergreifend gilt es, im Vergleich der Jahre 2014 und 2030 eine Reduzierung der schädlichen CO2-Emissionen von 40 % zu erreichen. Allein die sechs Blockheizkraftwerke ergänzt um eine Brennstoffzelle sind deutliche Zeichen für das Funktionieren der Sektorenkopplung. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der politischen Ambitionen zum Ausbau der Wasserstofferzeugung und -versorgung werden solche Vernetzungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

 

WÄRME & STROM FÜR HUNDERTE HAUSHALTE

mehr als 11 Millionen Kilowattstunden Energie

selbst erzeugt und vor Ort verbraucht

Die Bilanz des bisher Erreichten kann sich sehen lassen: Es werden jährlich mehr als 9 Mio. Kilowattstunden Wärme und mehr als 2 Millionen Kilowattstunden Strom selbst erzeugt und vor Ort verbraucht. Das entspricht dem Wärmebedarf von 450 und dem Strombedarf von 570 Haushalten.

Neben einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hachenburger Hochbehälters, die zuverlässig 23.000 Kilowattstunden regenerativen Strom erzeugt und zu gut einem Viertel den Fremdstrom aus dem Netz der allgemeinen Versorgung verdrängt, trägt der Solarpark im Gewerbegebiet, an dem die Hachenburger Werke mit 15% beteiligt sind, mit weiteren 9 Millionen Kilowattstunden zu einer sehenswerten Klimabilanz bei.

Den jährlichen Strombedarf der kommunalen Liegenschaften der Verbandsgemeinde, der Verbandsgemeindewerke, der Stadt und der 32 Ortsgemeinden inklusive der Straßenbeleuchtung von rund 3 Millionen Kilowattstunden decken die Werke bereits heute bilanziell vollständig ab.

Apropos Straßenbeleuchtung: Binnen 5 Jahren konnte der Strombedarf mehr als halbiert werden. Das ist, da ist man sich in Hachenburg einig, kein Grund aufzuhören sondern weiterzumachen.

Ausgezeichnete Energieprojekte

Wir sind eine offizielle Energieeffizienz-Kommune

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des landesweiten Projektes 100 Energieeffizienz-Kommunen Rheinland-Pfalz wurden Kommunen für Klimaschutzaktivitäten ausgezeichnet. Mit dabei waren die Verbandsgemeinden Hachenburg, Hamm (Sieg), Höhr-Grenzhausen, Kirchen (Sieg), Puderbach, Ransbach-Baumbach, Selters (Westerwald) und Wallmerod.

Für die Verbandsgemeinde Hachenburg durfte Henrik Lütkemeier (Bild o., 2. v.r.) die Auszeichnung in Empfang nehmen – überreicht von Umweltministerin Ulrike Höfken.

Teilnahme mit Bravour

Ausgezeichnet wurde die Teilnahme an zwei Projekten der Verbandsgemeinde Hachenburg in enger Zusammenarbeit mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Dabei war unter anderem die Beteiligung der Verbandsgemeinde Hachenburg im regionalen Netzwerk für Kommunales Energiecontrolling und -Management ausschlaggebend.

Die Auszeichnung wurde daneben für die Teilnahme am bundesweiten dena Pilotprojekt zum Energiesparcontracting verliehen, bei dem sich Kommunen und Behörden bewerben konnten, um ihre Liegenschaften auf Eignung für eine Contractingsanierung zu überprüfen und ggf. diese begleitet umzusetzen.

Bild

ENERGIEEFFIZIENZ-KOMMUNEN

Mit dem 2017 von der Energieagentur Rheinland-Pfalz initiierten Projekt, sollte das Bewusstsein im Umgang mit Energie und Umwelt geschärft werden. In den Projektmonaten war die Energieagentur gegenüber den teilnehmenden Kommunen weit mehr als das durchführende Organ.

LANDESENERGIEAGENTUR UNTERSTÜTZT

Städte, Landkreise und Gemeinden wurden unterstützt bei grundlegenden Potentialanalysen, operativ begleitet bei der Schaffung von Prozessen und Strukturen oder zu Finanzierungsmodellen beraten. Gemeinsam anvisiertes Maßnahmenziel war die nachweisliche Steigerung der Energieeffizienz von landesweit 100 Kommunen.

KLIMASCHUTZ ALS GEMEINSCHAFTSAUFGABE

Die Klimaschutzmaßnahme der Verbandsgemeinde Hachenburg wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Mit dieser initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.

Unterstützt von der nationalen Klimaschutzinitiative

Durch die Nationale Klimaschutzinitiative unterstützt die Bundesregierung bei der Verwirklichung innovativer Ideen für Umwelt- und Klimaschutz. Mit der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen, trägt die NKI zur Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

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